Über Malaysia nach China?: Extreme Chip-Lieferungen wecken neuen Schmuggelverdacht

Volker Rißka
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Über Malaysia nach China?: Extreme Chip-Lieferungen wecken neuen Schmuggelverdacht
Bild: Nvidia

Zuletzt geriet Singapur wegen des Schmuggels von Nvidia-GPUs nach China ins Rampenlicht, nun könnte Malaysia an der Reihe sein. Aktuelle Zahlen zeigen für Malaysia ein explosionsartiges Wachstum bei den Importen aus Taiwan an, bei denen es sich zum großen Teil um Nvidia-Chips handeln soll.

Schon die sehr guten März-Zahlen ließen erstaunte Blicke und erste Fragen zurück, spätestens nach dem April und einer weiteren massiven Steigerung richtet sich der Blick nun auf Malaysia. Im letzten Monat importierte das Land Chips im Wert von 2,74 Milliarden US-Dollar aus Taiwan, gegenüber den regulären Werten, beispielsweise von vor zwei Jahren, entspricht das einem Zuwachs von 3.400 Prozent. In diesem Jahr liegt das Gesamtvolumen bereits bei 6,45 Milliarden US-Dollar und damit schon deutlich über dem gesamten letzten Jahr.

Wenngleich die massiven Anstiege nicht zu 100 Prozent Nvidia zugeordnet werden können, gibt es kaum Zweifel, dass der Großteil aber genau von dort kommt. Kaum ein Unternehmen setzt so viele Milliarden mit Chips in so kurzer Zeit um, auf das aktuelle Nvidia-Quartal berechnet, was von Februar bis einschließlich März dauert, wären es 5,33 Milliarden US-Dollar, oder 13 Prozent des erwarteten Nvidia-Umsatzes, die hier nun durch Malaysia gehen.

Eine zweite Schmuggel-Route nach China?

Das weckt direkt Erinnerungen an die Singapur-Geschichte von Nvidia. Der Umsatz von Nvidia stieg dort zum Ende des letzten Jahres auf 7,7 Milliarden US-Dollar im Quartal an. 28 Prozent des Umsatzes generierte Nvidia in dem Quartal durch nach Singapur ausgestellte Rechnungen, Singapurs Handelsministerium erklärte daraufhin aber, dass in Singapur letztlich aber nicht einmal 1 Prozent der Nvidia-Umsätze in physischer Form auch dort ankämen.

Die rund 27 Prozentpunkte Differenz zogen letztlich Ermittlungen nach sich. Seitdem wurden in Singapur neun Personen festgenommen, der Vorwurf: Weiterverkauf von Nvidia-Chips in Richtung China.

Offiziell kooperiert Malaysia mit den USA

Für den rasanten Anstieg in Malaysia werden entsprechend ähnliche Befürchtungen geäußert. Erneut könnte hier ein Schlupfloch gefunden worden sein, viele Nvidia-Chips über Drittfirmen und Drittstaaten nach China zu bringen. Mitte März erklärte Malaysias Regierung bereits, dass man mit den USA zusammenarbeite, um Nvidias Chips und jede einzelne Lieferung dieser nachzuverfolgen, schrieb die Financial Times seinerzeit.

Apropos Nachverfolgung. In der letzten Woche wurde bekannt, dass die US-Regierung auch Nvidia weiter in Pflicht nehmen will. Nvidias Chips sollen nicht nur nachverfolgbar, sondern, wenn sie in falsche Hände gelangen, auch deaktivierbar sein. Noch ist ein solches Gesetz aber nicht verabschiedet.

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