ISC 2025

Blue Lion am LRZ: Deutschlands erster Supercomputer mit Nvidia Vera Rubin

Volker Rißka
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Blue Lion am LRZ: Deutschlands erster Supercomputer mit Nvidia Vera Rubin
Bild: LRZ

Auf den deutschen Leuchtturm-Supercomputer Jupiter folgt Blue Lion. Der Supercomputer am Leibniz Rechenzentrum (LRZ) wird auf Nvidia Vera Rubin bauen, verriet Nvidia zur ISC 2025 in Hamburg am heutigen Tage. Anfang 2027 soll dieses System den Betrieb aufnehmen.

Dass HPE für das Leibniz Rechenzentrum an der Bayerischen Akademie der Wissenschaft einen neuen Supercomputer bauen wird, wurde bereits im Dezember 2024 bekanntgegeben. Seinerzeit deuteten die beteiligten Firmen bereits an, dass neue Nvidia-Hardware darin verbaut sein wird. Da die aktuelle Generation rund um Grace Hopper alias GH200 bereits am Markt und Grace Blackwell alias GB300 ebenfalls schon fast ein Jahr nicht mehr unbekannt ist, konnte es sich letztlich nur um Vera Rubin handeln – Nvidia bestätigt das heute offiziell.

Blue Lion mit Nvidia Vera Rubin am LRZ
Blue Lion mit Nvidia Vera Rubin am LRZ (Bild: LRZ)

Vera Rubin ist leistungsstark und effizient

Die Bezeichnung des CPU-GPU-Gespanns, das in Blue Lion zum Einsatz kommt, dürfte „VR200 NVL144“ lauten. Die 200er-Klasse steht die High-End-Lösung jeder neuen Generation dar, das Upgrade wird in der 300er-Klasse, die gedrosselte Einstiegslösung in der 100er-Klasse verortet.

VR200 setzt auf zwei GPUs in Kombination mit einer CPU, die GPU wird analog zu Blackwell eine 2-Retikel-GPU mit einem schnellen Die-to-Die-Interconnect (10 TB/s bei Blackwell) sein. Rubin bietet 288 GB HBM4 und eine FP4-Leistung von 50 PetaFLOPS, was einer Steigerung um den Faktor 3,3x gegenüber Blackwell Ultra entspricht.

Die Vera-CPU bietet wiederum 88 Custom-Arm-Kerne mit SMT für 176 Threads und wird mittels NVLink-C2C-Interconnect mit 1,8 TB/s an die GPUs angebunden. Vera Rubin NVL144 als fertiges Rack erreicht 3,6 ExaFLOPS für FP4-Inferencing, 1,2 ExaFLOPS für FP8-Training und bietet 20,7 TB HBM4 mit einer Gesamtbandbreite von 13 TB/s. NVLink 6 führt rückseitig alles mit einer Bandbreite von 260 TB/s zusammen.

Vera Rubin NVL144
Vera Rubin NVL144

Noch keine Aussage zur Leistung von Blue Lion

Über die exakte Leistungsfähigkeit von Blue Lion schweigen sie die beteiligten Parteien auch auf Nachfrage heute noch aus. Vage wird von „rund 30 Mal schneller als der aktuelle SuperMUC-NG“ gesprochen. SuperMUC-NG liefert einen Spitzenwert von 26,9 PFLOPS, für Linpack sind es aber eher um die 17 PFLOPS. Je nachdem, auf welche Basis die Angabe 30 Mal schneller letztlich also zielt, sind es also zwischen 500 und 800 PFLOPS, die Blue Lion am Ende für Forscher zur Verfügung stellen könnte.

Das wiederum passt auch preislich ins Bild: Mit 250 Millionen Euro ist das System in etwa halb so teuer wie der nun in Betrieb genommen Jupiter auf Basis der Nvidia-Hardware Grace Hopper. Jupiter kostet 500 Millionen Euro und soll im finalen Ausbau die ExaFLOP-Grenze überschreiten, im ersten Auftritt heute blieb das System aber noch darunter.

Doudna mit Vera Rubin steht in den USA

Blue Lions vermutlich etwas größerer Bruder wird in den USA stationiert. Dell baut dort für das Department of Energy (DOE) ebenfalls auf Basis von Nvidia Vera Rubin den Nachfolger des berühmten Perlmutter-Systems. Doudna soll rund die zehnfache Leistung von Perlmutter bieten, einem System auf AMD-Epyc- plus Nvidia-Ampere-Basis mit maximal 70 PFLOPS. Das System soll bereits Ende 2026 stehen.

Doudna is expected to outperform its predecessor, Perlmutter, by more than 10x in scientific output, all while using just 2-3x the power.

This translates to a 3-5x increase in performance per watt, a result of innovations in chip design, dynamic load balancing and system-level efficiencies.

Nvidia

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Nvidia unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühest mögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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